Einen Überblick über die zahlreichen Veranstaltungen bietet unser aktueller Gemeindebrief, den sie hier online lesen können.
Die Onlineversion des Gemeindebriefes ist eine kürzere Version des Gemeindebriefes unter den Bedingungen des Datenschutzes. Die umfangreichere Druckversion liegt in unseren Kirchen aus oder ist im Pfarramt Im Gäu erhältlich.
Jeden Tag entscheiden wir uns aufs Neue!
Schon die Frage, ob ich aufstehe oder lieber liegenbleiben möchte, stellt eine der ersten Herausforderungen des Tages dar. Wir merken dabei gleich, dass wir Zwängen oder Kräften unterworfen sind. Immer wieder müssen wir die Möglichkeiten, die das Leben hat, neu prüfen. Als hätten wir eine Fernbedienung in der Hand, mit den wir die verschiedenen Kanäle des Lebens ausprobieren. Nur haben unsere Entscheidungen Konsequenzen für uns selbst und die Menschen mit denen wir Leben.
Da steht eine ganze Reihe von Dingen in Zukunft an: Die Bundestagswahl im Februar, die persönlichen Entscheidungen, z.B. auf welche weiterführende Schule geht mein Kind, was mache ich nach der Schulzeit, mit wem verbringe ich mein Leben und was mache ich, wenn ich in den Ruhestand gehe. Wo verbringe ich meinen Lebensabend. Kann ich zuhause bleiben oder gehe ich in ein Seniorenheim. Die Möglichkeiten abzuwägen und zu prüfen, das erfordert Zeit, Geduld und einen inneren moralischen Kompass. Damit wir tatsächlich das Gute behalten.
Ich schaue gerne auf die Worte aus der Bibel oder Geschichten, die mir helfen meinen inneren Kompass auszurichten.
Die schönste Entscheidungsgeschichte feiern wir an Weihnachten. Gott hat auch geprüft und uns für wertvoll befunden. So sehr, dass Gott in Jesus menschliche Gestalt annimmt und sich von der Liebe zu uns leiten lässt. Es ist nach wie vor ein Fest der Liebe Gottes zu uns Menschen.
Mein Lieblingsvers in diesem Zusammenhang ist aus dem Johannesevangelium 316 „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hingab.“
Am Ende des Lebens werden wir nicht gefragt, ob wir viel Besitz hatten, sondern ob wir geliebt haben und geliebt wurden. Vielleicht helfen Ihnen diese Überlegungen im Jahr 2025 das „Gute“ zu behalten.
Ich wünsche Ihnen eine frohe Advents- und Weihnachtszeit und ein gesegnetes Anno Domini 2025!
„Es ist immer dasselbe - die Geschichte kenne ich schon!“ sagte ein kleiner Naseweiss auf die Frage, was denn an Weihnachten geschehen ist. Und beginnt zu erzählen.
Sie ist noch bekannt, die Erzählung von Jesu Geburt aus dem Lukasevangelium. Manche kennen Sie sogar auswendig: „Es begab sich aber zu der Zeit…“. Jedes Jahr wird sie in den Gottesdiensten am Heiligen Abend gelesen, als Krippenspiel (auch bei uns in Duttweiler!) aufgeführt und besungen. Wehe, es ist nicht die vertraute Übersetzung aus der Lutherbibel (zumindest bei uns Evangelischen), da gibt es nach dem Gottesdienst schon mal kritische Rückfragen.
Die Geschichte ist dieselbe, seit fast 2000 Jahren wird sie gelesen. Trotzdem bin ich mir sicher, dass sie jeder Mensch immer wieder anders hört. Und zwar jedes Jahr anders. Als Kind höre ich sie mit den Ohren eines Kindes, dass sich Sorgen macht, ob das Kind in der Krippe es schön warm hat.
Als junge Frau mache ich mir Gedanken, ob ich mich auf die Geschichte mit Gott eingelassen hätte wie Maria. Welche Frau will schon ein Kind im Stall auf die Welt bringen!
Manch ein Mann wird den Josef bewundern, der zu seiner Frau steht, obwohl sie ein Kind erwartet, das nicht seins sein wird.
Auch kommt es darauf an, an welchem Ort auf der Welt die Geschichte gelesen wird: In den reichen Ländern wird man sie eher als Anfrage an sich selbst verstehen: Gott sucht sich einen Stall aus und verzichtet in einem Palast auf die Welt zu kommen. Was sagt das über Gottes Pläne aus?
Menschen am Rand der Gesellschaft, sie sagen: „Gott ist einer von uns. Er war sich nicht zu schade in einer Höhle, die als Stall benutzt wurde zur Welt zu kommen“. Gott kommt herunter - wird klein und arm.
Ein älterer Mensch wird beim Hören der Geburtsgeschichte Jesu an die Weihnachten der Kindheit zurückerinnert, an den Glanz vergangener Tage. Vielleicht spürt er oder sie die Einsamkeit umso deutlicher an diesem Heiligen Abend.
Diese Geschichte von Jesu Geburt verändert. Sie lässt mich fragen, sie stellt mich in Frage, sie tröstet und begleitet mich ein ganzes Leben lang. Eigentlich höre ich diese Worte jedes Jahr neu und anders.
Sie können also auch dieses Jahr gespannt sein auf diese alten immer gleichen Worte!
Eines bleibt: In Jesus kommt Gott uns Menschen nah und er bleibt es – ein ganzes Leben lang und darüber hinaus.
Haben sie frohe Weihnachtstage und gesegnete 365 Tage im Jahr 2025!
Ihre Elke Wedler-Krüger, Pfarrerin